Sikh Fragen & Antworten

Haben Sie Fragen zur Sikh Religion?
Unser Team veröffentlicht die Antworten auf dieser Seite!
Kontaktsikhwissen@posteo.net

  • Warum verneigen sich die Sikhs vor dem Siri Guru Granth Sahib?
  • Warum schneiden die Sikhs ihre Haare nicht?
  • Welche wichtige Bedeutung haben die Haare in der Sikh Religion?
  • Wie ist das Universum, die Schöpfung laut Siri Guru Granth Sahib entstanden?
  • Was ist das Konzept von Gott im Sikh Glauben?

Fragen & Antworten mit Giani Kulwant Singh

Warum verneigen sich die Sikhs vor dem Siri Guru Granth Sahib?

Die Sikhs verneigen sich mit ihrer Stirn auf dem Boden vor dem Siri Guru Granth Sahib. Das heilige Wort Gottes, die Gurbani, ist das Wort des formlosen Schöpfers, das Satguru Nanak Dev und die Sikh Gurus in Ihrem göttlich verankerten Bewußtsein empfangen und im Heiligen Guru Granth Sahib offenbart haben. Mit der Verneigung drücken die Sikhs Ihre Liebe, Respekt, Ehre, Demut und Hingabe aus. Symbolisch bedeutet die Verneigung mit der Stirn auf dem Boden, die Panj Chor, die fünf Feinde, Kaam, Krodh, Lobh, Moh, Ahankar (Lust, Wut, Gier, emotionale & materielle Anhaftung und Ego) vor der Kenntnis und Allmacht Gottes zu unterwerfen und Seinen Willen (Hukam), anzunehmen. Es ist die Bereitschaft zu signalisieren, Gottes Allgegenwärtigkeit in allem wahrzunehmen, für das eigene Leben zu danken und es vertrauensvoll in die Hände des Schöpfers zu legen. Die Verneigung ist das Einverständnis der Sikhs, die Gurbani, dem Wort Gurus/Gottes und der Gurmat Lehre der Sikh Gurus zu folgen. Der Reine Shabad Guru stellt die höchste ewig-gültige Wahrhaftigkeit und Realität Gottes in Form Seines Wortes dar. Gott, Guru und Gurshabad bilden eine Einheit. Der Siri Guru Granth Sahib ist die Verkörperung der zehn Sikh Gurus. Der Ewige Shabad Guru ist Jaagdi Jot, das immer existierende göttliche Licht von der Wahrheit und dem allmächtigen Wissen Gottes. Wenn sich ein Sikh vor dem Siri Guru Granth Sahib verneigt, tut er/sie dies nicht vor einem "Buch", sondern vor dem Ewig-lebenden Guru der Sikhs. Die Verneigung mit der Stirn auf dem Boden wird als "Matha Taykna" bezeichnet.

Warum schneiden Sikhs ihre Haare nicht?

Welche Bedeutung haben die Haare in der Sikh Religion?
Kes (Kesh), das ungeschnittene Haar, ist eines der grundlegenden Glaubenssymbole zur Bekennung eines Sikhs zu seinem Glauben. Der Grundstein für das Behalten des Haares wurde vom ersten Sikh Guru, Satguru Nanak Dev, festgelegt. Satguru Nanak Dev erklärte, daß es für einen Sikh essentiell ist, seine ungeschnittenen Haare zu bewahren, da diese ein Segen des allmächtigen Schöpfergottes sind. Nach Satguru Nanak Dev sollte es zu keinem Bruch des Vertrauens gegenüber Gott und Guru kommen. Ein "Sikh", der sein Haar nicht beibehält, es schneidet, "begrenzt, beschneidet" laut Satguru Nanak Dev den Segen und seine Beziehung zu Waheguru, zu Satguru Nanak Dev und den Sikh Gurus. Die Sikh Gurus, eins mit Akaal Purakh/Waheguru, lebten im Willen Gottes. Die Bedeutung und Verehrung, die dem Kes (Haar) in der Sikh Religion gewidmet ist, wird aus der Tatsache ersichtlich, daß der zehnte Sikh Guru, Guru Gobind Singh, den Geburtsort der Khalsa als "Sri Takht Kesgarh Sahib, das gesegnete Fort der ungeschnittenen Haare" - nannte. Alle Sikh Gurus hatten ungeschnittenes Haar und trugen einen Dastar (Turban). Die Haare nicht zu schneiden, sich nicht zu rasieren, bedeutet, den Willen Gottes voll und ganz zu akzeptieren und im Einklang mit dem Naturgesetz zu leben. Das Haar wurde von Gott gegeben - alles in Seiner Schöpfung ist perfekt kreiiert, so auch der menschliche Körper mit seinen vielfältigen Funktionen und Eigenschaften. Satguru Nanak Dev und die Sikh Gurus betonten, daß sich ein Sikh laut Gottes Hukam (Gottes Anweisung) das Haar natürlich wachsen lassen sollte. Ein Sikh sollte sich möglichst nicht gegen die Naturgesetze, die Gott erschuf, auflehnen, sondern im Willen Gottes/Gurus leben, um den größten Segen und Nutzen daraus ziehen. In "Makke di Gosht" - einem Gespräch, welches zwischen Satguru Nanak Dev und den heiligen Muslimen in Mekka stattfand, sagte Satguru Nanak Dev folgendes:

Der mutige Lord Nanak sagte:
Die wahre göttliche Sunnat (Anweisung Gottes) ist, daß das Haar durch die Geburt mitgebracht wurde. Gesegnet ist derjenige, der die Haare als ein Zeichen des Vertrauens in Gott beibehält. Die primäre Anweisung Gottes ist es, das Haar zu behalten und derjenige, der es auf seinem Kopf trägt und wertschätzt, erlangt den Status eines Rishi, eines weisen Sehers oder Sayyids, einem muslimischen Heiligen.

Quelle: Conversation Mecca-Madina, Seite 144 - Punjabi University

Nanak sagt, das Haar ist der Segen des Herrn für den Menschen, welches zurückgegeben werden sollte. Der Mensch muß sich mit diesem Vertrauen am Hofe des Herrn präsentieren. Derjenige, (Sikh) der die Haare nicht intakt halten konnte, hat in der Tat einen Vertrauensbruch begangen und ist als treulos anzusehen.

Quelle: Conversation Mecca-Madina, Seite 144 - Punjabi University

Eine Person, die ihr Haar im Sikh Glauben schneidet wird als "Patit" bezeichnet (dies ist eine Person, die die Aussagen und Gebote Gottes/Gurus nicht akzeptiert bzw. nicht befolgt. Warum alle Sikh Gurus im Einklang mit der Schöpfung lebten und ihr Haar behielten, und warum das Haar in der Sikh Religion als ein grundlegendes Element und als etwas Segenreiches erachtet wird, kann in den vielen historischen Ereignissen und Geschichten, wie die von Bhai Taru Singh, erfahren werden. Für die Aufrechterhaltung und Integrität des Sikh Glaubens, für das Geschenk der Haare, haben sich immanente Gursikhs in der Sikh Geschichte geopfert. Es gibt ein Prinzip (Vidhaan), das Kes zu behalten, zu finden im 'Kes Rehat – Gurbani Updesh'. Im Sikh Glauben geht es um die Vereinigung mit Guru/Gott, das sich konstante Verbinden mit Gurbani und dem Namen Gottes (Waheguru Simran). Sich mit Akaal Purakh Waheguru zu vereinigen, die Liebe, Hingabe und das Vertrauen zu Guru und Gott aufzubauen, hilft die Einflüsse, den Druck und die Erwartung der äußeren vergänglichen Erscheinungswelt (Maya) zu relativieren. In einer Welt, wo gesellschaftliche Normen und Maßstäbe durch Trends und Konventionen vorgegeben werden, das Haar zu schneiden und sich zu rasieren, wird dies als "ordentlich", "gepflegt", "modern" und "attraktiv" angesehen. Im Sikh Glauben hingegen wird dem Haar spirituelle Kraft und Gottes Segen zugeschrieben.

Der dritte Sikh Guru, Guru Amar Das, sagt auf Ang 601 im Siri Guru Granth Sahib:

ਸੋ ਸਿਖੁ ਸਖਾ ਬੰਧਪੁ ਹੈ ਭਾਈ ਜਿ ਗੁਰ ਕੇ ਭਾਣੇ ਵਿਚਿ ਆਵੈ ॥

Er allein ist ein Sikh, ein Freund, ein Verwandter und Bruder, Schwester, der auf dem Weg im Willen des Gurus geht.

(SGGS, Ang 601)

Jeder Sewak (Diener) und jeder Sikh (Schüler, Anhänger), befindet sich auf seiner Reise mit und zu Waheguru (Gott). Alles geschieht im Willen Gottes und gemäß der individuellen Entwicklungsstufe und dem Karma der einzelnen Person. Da Sikhs dies wissen, wird in die persönlichen Entscheidungen eines anderen nicht interveniert. Die Sikh Gurus erinnern Ihre Sikhs stets daran, das der Sikh Panth als die Gemeinschaft gegründet wurde, die ihre Haare nicht schneidet. Seit der Amrit Taufe in den Khalsa Panth, ist das Kes eines der 5 Glaubenssymbole. Im Khalsa Mahima schreibt der zehnte Sikh Guru, Guru Gobind Singh, daß die Khalsa Sein Ebenbild ist, mit ungeschnittenem Haar und Bart.

Im täglichen Ardas (dem Bitt- und Abschlußgebet) der Sikhs heißt es:

ਸਿੱਖਾਂ ਨੂੰ ਸਿੱਖੀ ਦਾਨ, ਕੇਸ ਦਾਨ, ਰਹਿਤ ਦਾਨ, ਬਿਬੇਕ ਦਾਨ, ਵਿਸਾਹ ਦਾਨ, ਭਰੋਸਾ ਦਾਨ, ਦਾਨਾਂ ਸਿਰ ਦਾਨ, ਨਾਮ ਦਾਨ

"Oh Herr, schenke den Sikhs das Wissen über die Sikhi, das Geschenk der Haare, die Gabe, das Rehat (Sikh Verhaltenskodex) zu befolgen, das Geschenk des göttlichen Wissens, das Geschenk des Glaubens, das Geschenk des Vertrauens und das größte Geschenk des Namens ..."

Guru Gobind Singh gibt in Seinen 52 Hukamname unter Hukam 47 folgende Anweisung:

ਸਿੱਖੀ ਕੇਸਾਂ ਸੁਆਸਾਂ ਸੰਗ ਨਿਬਾਹੁਣੀ

Lebe und sterbe als Sikh mit intaktem und ungeschnittenem Haar.

Guru Gobind Singh sagt:

Hört meine Geliebten: Es, das Haar, ist mein Stempel. Ohne eine Waffe zu tragen und das Haar zu behalten werde ich meine Audienz und Segen nicht geben.

(Gurbilas Patshahee 10 - Bhai Sukha Singh)

Die Sikh Gurus als auch die Bhagats, deren Bani im Siri Guru Granth Sahib enthalten sind, weisen auf das lange Haar und den Bart hin.

ਰੋਮੇ ਰੋਮਿ ਰੋਮਿ ਰੋਮੇ ਮੈ ਗੁਰਮੁਖਿ ਰਾਮੁ ਧਿਆਏ ਰਾਮ ॥

Mit jedem einzelnen Haar meditiert der Erwachte auf den göttlichen Herrn.

(SGGS, Ang 443)

ਸੋਹਣੇ ਨਕ ਜਿਨ ਲੰਮੜੇ ਵਾਲਾ॥

Deine Nase ist so anmutig und dein Haar ist so lang.

(SGGS, Ang 567)

ਹਰਿ ਹਰਿ ਨਾਮੁ ਦ੍ਰਿੜਾਇਓ ਗੁਰਿ ਮੀਠਾ ਗੁਰ ਪਗ ਝਾਰਹ ਹਮ ਬਾਲ ॥੧॥ ਰਹਾਉ ॥

Der Guru hat den süßen Namen des Herrn, Gott, in mir eingegeben. Ich staube die Füße des Gurus mit meinen Haaren.

(SGGS, Ang 1335)

ਕੇਸਾ ਕਾ ਕਰਿ ਬੀਜਨਾ ਸੰਤ ਚਉਰੁ ਢੁਲਾਵਉ ॥

Ich mache meine Haare zu einem Fächer, und schwenke sie über die Heiligen.

(SGGS, Ang 745)

ਗੁਰ ਕੇ ਚਰਨ ਕੇਸ ਸੰਗਿ ਝਾਰੇ ॥੧॥

Mit meinen Haaren staube ich die Füße des Gurus ab.

(SGGS, Ang 387)

ਸੇ ਦਾੜੀਆਂ ਸਚੀਆ ਜਿ ਗੁਰ ਚਰਨੀ ਲਗੰਨ੍ਹ੍ਹਿ ॥

Diese Bärte sind wahr, die die Füße des Wahren Gurus bürsten.

(SGGS, Ang 1419)

ਨਾਪਾਕ ਪਾਕੁ ਕਰਿ ਹਦੂਰਿ ਹਦੀਸਾ ਸਾਬਤ ਸੂਰਤਿ ਦਸਤਾਰ ਸਿਰਾ ॥੧੨॥

Oh Person Gottes! Reinige den Geist, was unrein ist (von schlechten Gedanken und Taten). Dies ist die religiöse Tradition, durch die du die Gegenwart des Herrn erfahren wirst. Verzichte auf Beschneidung, Verstümmelung und Veränderung des Körpers. Bewahre Dein komplettes Aussehen mit einem Dastar auf dem Kopf, dies wird der Weg sein, um Respekt und Ehre zu erhalten.

(SGGS, Ang 1084)

Die Geschichte von Bhai Taru Singh

Bhai Taru Singh Ji war ein Gursikh, der stets in Liebe sprach und jedem geholfen hat, der ihn danach fragte. Eines Tages kam Rahim Bakhsh, ein muslimischer Fischer, in das Haus von Bhai Taru Singh. Der Fischer erzählte, daß der Kommandeur von Patti gewaltsam seine Tochter entführt hätte. Als er sich bei dem Gouverneur darüber beschwerte, wurde er hinaus geworfen. Der Fischer erzählte Bhai Taru Singh, daß keiner ihm geholfen hat und daß die armen Menschen niemanden in der Regierung haben, der ihnen hilft. Bhai Taru Singh sagte dem Fischer:

Dein Wort ist nicht im Haus des Gouverneurs erhört worden, aber es ist im Haus von Guru Nanak Dev erhört worden. Deine Tochter wird in ein paar Tagen wieder bei dir sein.

Nach einigen Tagen kam eine Einheit von Sikhs bei Bhai Taru Singh vorbei. Bhai Taru Singh erzählte ihnen von der Geschichte des Fischers und der entführten Tochter. Die Sikhs stürmten daraufhin Patti, befreiten die Tochter des Fischers und brachten sie zurück Nachhause. Der Kommandeur von Patti verlor dabei sein Leben. Khushala, der Ortsvorsteher des Ortes Pahoola, informierte Zakria Khan, einen anderen Gouverneur, wer hinter diesem Plan der Befreiung stand. Der Gouverneur schickte daraufhin seine Soldaten, um Bhai Taru Singh gefangen zu nehmen. Bhai Taru Singh sagte zu den Soldaten, die ihn abholen wollten:

Ihr seid gekommen, um mich auf Befehl eures Herrn mitzunehmen. Ich, der an die Anweisungen meines Herrn, Gurus gebunden bin, darf euch nicht ohne ein Essen gehen lassen.

Die Soldaten akzeptierten seinen Wunsch. Nachdem sie gegessen hatten, nahmen sie ihn fest und brachten ihn zum Gouverneur. In der Hoffnung, daß Bhai Taru Singh dabei hilfreich wäre, die anderen Sikhs zu verraten, um sie festzunehmen. Der Gouverneur sagte zu ihm: "Alle deine Sünden können dir vergeben werden, wenn du ein Muslim wirst, dein Haar schneidest und es mir gibst, damit ich daraus eine Schnur machen kann, um damit mein Bett zu bespannen." Bhai Taru Singh sagte zu dem Gouverneur:

Ich werde niemals konvertieren und meinen Glauben und meine Erscheinung als Sikh mit Haar und Bart aufgeben.

Khan war verärgert und gab den Auftrag, die Haare von Bhai Taru Singh schneiden zu lassen. Das Haar wurde hart wie Eisendrähte. Die Schere konnte sein Haar nicht schneiden. Daraufhin rief Kahn einen Untergebenen, der ein "Schuhmacher" war, um den Skalp von Bhai Taru Singh von seinem Schädel zu entfernen. Bhai Taru Singh rezitierte tapfer Japji Sahib und Waheguru Naam. Bhai Taru Singh sagte zu dem Gouverneur:

Mein Schuh wird dich kontrollieren und dein Leben beenden.

Am selben Abend konnte der Gouverner kein Urin mehr lassen. Der Arzt konnte ihm nicht helfen. Daraufhin schickte er Bhai Subeg Singh zu Bhai Taru Singh, um sich für die Tat zu entschuldigen. Bhai Taru Singh schickte ihn zum Führer von Dal Khalsa. Dieser sagte:

Der Gouverneur kann Urin lassen, wenn er sich mit dem Schuh von Bhai Taru Singh auf den Kopf schlägt, aber er wird "vor" Bhai Taru Singh sterben.

Die Worte des Singhs mussten erfüllt werden. Als der Gouverneur den Schuh von Bhai Taru Singh nahm und seinen Kopf damit schlug, konnte er wieder Urin lassen. Nachdem der Gouverneur 22 Tage mit der Hilfe des Schuhs überlebt hatte, verstarb er. Als Bhai Taru Singh von dem Tod des Gouverneurs hörte, verließ seine Seele das Körperkleid.

Katha über Kes (Haare)
Kes katal naa karo

Katha über Bhai Taru Singh
Giani Bhai Pinderpal Singh

Wie ist das Universum laut Siri Guru Granth Sahib entstanden?

Das Entstehen des Universums durch Gottes Allmacht wird im Siri Guru Granth Sahib, dem Ewigen Shabad Guru und in den Sikh Gebeten, in zahlreichen Versen beschrieben. Die Gurbani, das direkte Wort Gottes, gibt einen tiefen Einblick über die Schöpfungsmechanismen. Die Entstehung des Universums, unserer Schöpfung wird im folgenden gemeinsam mit dem Konzept Gottes erläutert. Am Anfang des ersten Textes des Ewigen Shabad Guru, dem Siri Guru Granth Sahib steht geschrieben, daß Gott omnipräsent, omnipotent, allmächtig und über Seine gesamte Schöpfung wachend ist. Gott hat das Universum und die zahlreichen Schöpfungen mit unendlicher Kraft kreiert. Die All Seele des Schöpfers ist in Seinen Manifestationen allgegenwärtig. Die Sikhs glauben, daß vor jeder Schöpfung nur Gott und Shabad (Wort) existierte und das durch Gottes Wille - durch Sein Hukam, der gesamte Kosmos und die manifestierte Schöpfung durch Klang erschaffen wurde.

Wie ist das Konzept von Gott in der Sikhi?

Das Konzept Gottes in der Sikh Religion ist Akaal Purakh Waheguru, der Ewige zeitlose Schöpfergott, der die Basis, das Fundament des gesamten Universums, unmanifest und manifest ist. Gott ist der Erschaffer, Erhalter und Vernichter Seiner Schöpfungen. Er ist formlos, zeitlos, nicht sichtbar (Nirankar, Akaal und Alakh), omnipräsent, omnipotent. Gott hat mit unendlicher Kraft, die zahlreichen Schöpfungen und Manifestationen kreiert. Die kosmische transzendente All Seele Gottes (Paramatma) ist geschlechtsunspezifisch, allumfassend und wird daher im Siri Guru Granth Sahib als Vater, Bruder, bester Freund, Geliebter, Ehemann, aber auch als nährende Mutter beschrieben. In der Verbindung mit Gott ist Waheguru der Ehemann, mit dem sich die Individual Seele (weiblich & männlich) als Seelenbraut vermählt. Es gibt nur Einen Gott. Diese göttliche Entität wird in der Sikh Religion als Ik Oankar bezeichnet. Ik Oankar teilt sich in zwei Aspekte auf: in "Nirgun" ohne Form, unmanifest, nicht sichtbar und "Sargun" manifest, sichtbar, mit Formen und Attributen.

Im Nirgun Aspekt ist Waheguru, Gott abstrakt, ohne Form, ohne Attribute, nicht sichtbar, jedoch alldurchdringend, omnipräsent, ewig, der  zeitlose transzendente Aspekt der Göttlichen Realität, erfahrbar durch Waheguru Naam Simran. Im Sargun Aspekt ist Waheguru, Gott in Seiner Schöpfung mit Form, Qualitäten, Charakteristiken und Attributen ausgestattet. In jeder Manifestation ist Gottes Licht und Sein Atem enthalten. Gott ist manifest und sichtbar in Seinen gesamten Schöpfungen und Kreationen und drückt sich in Form der Gurbani, dem direkten Wort des Schöpfers im Siri Guru Granth Sahib aus. Gurbani ist das Heilige Wort, das Satguru Nanak Dev und die Sikh Gurus empfangen und der gesamten Menschheit im dunklen Zeitalter des Kali Yuga offenbart haben. Das göttliche Licht von Waheguru, das göttliche Wissen hat sich in den zehn Sikh Gurus offenbart und ist manifest im Siri Guru Granth Sahib. Daher bezeichnen die Sikhs den Guru Granth Sahib als ihren "Ewig lebenden Guru", als Jaagdi Jot, in dem sich das göttliche Licht der ewig-gültigen transzendentalen Wahrheit und dem Wissen Gottes befindet. Gurbani beseitigt die Unwissenheit, Ignoranz und Dunkelheit im menschlichen Bewußtsein. Der Reine Shabad Guru befreit die Menschenseele von den machtvollen bindenden Einflüssen der Maya, der temporären Erscheinungswelt und von den 5 Feinden, den Panj Chor und segnet die Individual Seele und das Kollektiv mit Wissen, Frieden, Liebe und Freiheit.

Gott ist alles erschaffend, allgegenwärtig, all-durchdringend, mit grenzenloser Kraft über Seine Schöpfungen wachend. Sikhs glauben, daß vor jeder Schöpfung nur Gott und Shabad, Sein Wort existierte und durch den Willen Gottes (Sein Hukam) der gesamte Kosmos und alle manifestierten Schöpfungen erschaffen wurden. Das Konzept von Gott in der Sikh Religion wird ebenfalls als Akaal Purakh, der zeitlose ewige Schöpfergott, der jenseits von Raum und Zeit ist, beschrieben. Akaal Purakh ist omnipräsent (Sarav Viāpak) in Seinen gesamten Schöpfungen und wird durch die Weisen und spirituell Erwachten erfahrbar. Satguru Nanak Dev erklärte, daß Gott durch das Innere Auge, durch die innere Stimme und durch das Herz eines Menschen durch die Gnade des Gurus mit Gott verbunden werden kann. Satguru Nanak Dev erschien auf Erden, um die Botschaft von Akaal Purakh Waheguru zu verbreiten. Er segnete die Menschen mit dem Kanal des göttlichen Namens (Waheguru Naam), der universell ist und von jedem Menschen gesungen, rezitiert und meditiert werden kann. Der Satguru segnete die Welt mit der göttlichen Offenbarung der Gurbani.

Naam ist die Grundlage des gesamten Universums, die ewig existierende transzendentale Realität Gottes. Naam wird auch als der Eine Name des Herrn im Siri Guru Granth Sahib und den Sikh Gebeten beschrieben.

Wahe bedeutet wundervoller Erleuchter und Schöpfergott, der jenseits aller Erklärungen ist, die absolute ewige Wahrheit in Glückseligkeit.
Gu bedeutet Dunkelheit und
Ru das göttliche Licht der Erkenntnis von der Liebe und Weisheit Gottes, das die Unwissenheit und Ignoranz beseitigt.

Gott wird mit vielen Namen im Siri Guru Granth Sahib aufgeführt, aber nur der Eine Name - Ik Naam hai ist "Waheguru" (Gur Mantar). Satguru Nanak Dev wurde gefragt:

Was ist das Hukamnama Gottes?

Der Satguru antwortete:

ਏਕੋ ਨਾਮੁ ਹੁਕਮੁ ਹੈ ਨਾਨਕ ਸਤਿਗੁਰਿ ਦੀਆ ਬੁਝਾਇ ਜੀਉ ॥੫॥

Der Eine Name ist die Anweisung Gottes. Oh Nanak, der Wahre Guru hat mir dieses Verständnis gegeben.

(SGGS, Siri Raag Mehlaa 1, Ang 72) 

Satguru Nanak Dev und die Sikh Gurus geben immer wieder im Siri Guru Granth Sahib das Hukam:

Meditiere auf Naam, den Namen des Herrn.

Was sagt der Ewige Shabad Guru, was vor der Schöpfung war?

ਅਰਬਦ ਨਰਬਦ ਧੁੰਧੂਕਾਰਾ ॥
ਧਰਣਿ ਨ ਗਗਨਾ ਹੁਕਮੁ ਅਪਾਰਾ ॥
ਨਾ ਦਿਨੁ ਰੈਨਿ ਨ ਚੰਦੁ ਨ ਸੂਰਜੁ ਸੁੰਨ ਸਮਾਧਿ ਲਗਾਇਦਾ ॥੧॥

Vor der Schöpfung der Welt herrschte für unendliche Äonen Dunkelheit. Es gab weder Erde noch Himmel; es gab nur den unbegrenzten Willen Seines Hukam. Es gab weder Tag noch Nacht, noch Mond oder Sonne; Waheguru saß in der ursprünglichen, profunden Meditation.

(SGGS, Ang 1035)

ਕੇਤੜਿਆ ਜੁਗ ਧੁੰਧੂਕਾਰੈ ॥
ਤਾੜੀ ਲਾਈ ਸਿਰਜਣਹਾਰੈ ॥

Für so viele Zeitalter gab es nur dunkle Finsternis. Der Schöpfer Herr war in der Urleere (Urstille, Urkraft) versunken.

(SGGS, Ang 1023)

ਤਦਹੁ ਆਕਾਸੁ ਨ ਪਾਤਾਲੁ ਹੈ ਨਾ ਤ੍ਰੈ ਲੋਈ ॥
ਤਦਹੁ ਆਪੇ ਆਪਿ ਨਿਰੰਕਾਰੁ ਹੈ ਨਾ ਓਪਤਿ ਹੋਈ ॥
ਜਿਉ ਤਿਸੁ ਭਾਵੈ ਤਿਵੈ ਕਰੇ ਤਿਸੁ ਬਿਨੁ ਅਵਰੁ ਨ ਕੋਈ ॥੧॥

Zu dieser Zeit gab es kein Akashik Äther, keine niederen Regionen, noch existierten die drei Welten. Zu dieser Zeit existierte nur der formlose Gott selbst, es gab keine Schöpfung. Wie es Ihn erfreute, so handelte und kreierte der Schöpfer. Ohne Ihn existierte kein anderer.

(SGGS, Ang 509)

ਓਥੈ ਵੇਦ ਪੁਰਾਨ ਨ ਸਾਸਤਾ ਆਪੇ ਹਰਿ ਨਰਹਰਿ ॥
ਬੈਠਾ ਤਾੜੀ ਲਾਇ ਆਪਿ ਸਭ ਦੂ ਹੀ ਬਾਹਰਿ ॥
ਆਪਣੀ ਮਿਤਿ ਆਪਿ ਜਾਣਦਾ ਆਪੇ ਹੀ ਗਉਹਰੁ ॥੧੮॥

Es gab keine Veden, Puranas oder Shastras; nur der Herr selbst existierte. Er selbst saß in der absoluten Trance, in der Urstille von allem zurückgezogen. Nur Er selbst kennt Seinen Zustand. Er selbst ist der unergründliche Ozean.

(SGGS, Ang 555)

Was sagt Siri Guru Granth Sahib über Gott und Seine Existenz?

ਨਿਰਭਉ ਸੋ ਸਿਰਿ ਨਾਹੀ ਲੇਖਾ॥
ਆਪਿ ਅਲੇਖੁ ਕੁਦਰਤਿ ਹੈ ਦੇਖਾ॥
ਆਪਿ ਅਤੀਤੁ ਅਜੋਨੀ ਸੰਭਉ ਨਾਨਕ ਗੁਰਮਤਿ ਸੋ ਪਾਇਆ॥੧੨॥

Nur Waheguru ist furchtlos, er hat kein Schicksal auf Seiner Stirn geschrieben. Gott selbst ist unsichtbar. Er offenbart sich selbst durch Seine wunderbare kreative Kraft. Er selbst ist unverhaftet, ungeboren und selbst-existent. Oh Nanak, durch die Lehren des Gurus wird Gott erreicht.

(SGGS, Ang 1042)

ਕੋਇ ਨ ਜਾਣੈ ਤੁਮਰੀ ਗਤਿ ਮਿਤਿ ਆਪਹਿ ਏਕ ਪਸਾਰਾ॥

Niemand kennt Deinen Zustand und Ausmaße. Du allein erschufest die Weite des Universums.

(SGGS, Ang 1220)

ਨਾਨਕ ਕਰਤੇ ਕੀ ਜਾਨੈ ਕਰਤਾ ਰਚਨਾ॥੨॥

Oh Nanak, der Schöpfer allein kennt die Zusammenhänge Seiner Schöpfung.

(SGGS, Ang 275)

Wie erschuf Gott das Universum und Seine Schöpfung?

Gemäß Siri Guru Granth Sahib wurde die Schöpfung durch Sunn (Urleere, Urstille, Urkraft) in welcher der Schöpfer ewig existierte, erschaffen. Im Siri Guru Granth Sahib steht geschrieben, daß Gott das Universum mit einem Klang (Sound) erschuf.

ਕੀਤਾ ਪਸਾਉ ਏਕੋ ਕਵਾਉ ॥
ਤਿਸ ਤੇ ਹੋਏ ਲਖ ਦਰੀਆਉ ॥

Gottes Eine Wort kreierte die Ausdehung des gesamten Universums. 
Hunderttausende von Flüssen - Lebensströme begannen zu fließen.

(SGGS, Ang 3)

Alles wurde aus diesem Klang Seiner Ordnung und Schöpfung erschaffen (SGGS, Ang 753). Dieser Klang wird als Naam oder Shabad betrachtet (SGGS Ang 246, Ang 1061, Ang 1062). Alle Schöpfungen, alle Wesen, alle Regionen und Welten sind aus dem Klang von Naam hervorgegangen (Sri Japji Sahib, Sri Sukhmani Sahib). Alles Wissen, Erkenntnisse und Einsichten sind die Schöpfungen von Naam (SGGS, Ang 603, Ang 946). Durch das Nachdenken, Hören, Rezitieren und Meditieren über Naam emanzipiert sich die Menschenseele (SGGS, Ang 117, Ang 284). Das Universum entstand aus dem Klang in Form des Wortes (Naam/Shabad) und mit dem Wort assimiliert es sich weiter, nachdem es neue Formen erhalten hat. Dies ist der Grund, warum im Siri Guru Granth Sahib die zahlreichen Anweisungen zu finden sind, sich stets an Naam, an die Realität und Existenz Gottes, an Waheguru zu erinnern, dies geschieht in Form mit dem Gur Mantar (Waheguru Naam Rezitation/Meditation). Die menschliche Seele erkennt ihren Ursprung und verbindet sich mit der All Seele des Schöpfers, ihrem wahren Zuhause (SGGS, Ang 246).

ਸੁੰਨ ਕਲਾ ਅਪਰੰਪਰਿ ਧਾਰੀ ॥
ਆਪਿ ਨਿਰਾਲਮੁ ਅਪਰ ਅਪਾਰੀ ॥
ਆਪੇ ਕੁਦਰਤਿ ਕਰਿ ਕਰਿ ਦੇਖੈ ਸੁੰਨਹੁ ਸੁੰਨੁ ਉਪਾਇਦਾ ॥੧॥
ਪਉਣੁ ਪਾਣੀ ਸੁੰਨੈ ਤੇ ਸਾਜੇ ॥
ਸ੍ਰਿਸਟਿ ਉਪਾਇ ਕਾਇਆ ਗੜ ਰਾਜੇ ॥
ਅਗਨਿ ਪਾਣੀ ਜੀਉ ਜੋਤਿ ਤੁਮਾਰੀ ਸੁੰਨੇ ਕਲਾ ਰਹਾਇਦਾ ॥੨॥

Im ursprünglichen Zustand (Leere/Urstille) nahm der Unendliche Herr Seine Kraft an. Er selbst ist ungebunden, unendlich und unvergleichbar. Er selbst übt Seine kreative Kraft aus, und Er betrachtet Seine Schöpfung. Aus diesem ursprünglichen Zustand erschuf Er Luft und Wasser. Er kreierte das gesamte Universum und den König in der Festung des Körpers. Dein Licht durchdringt Feuer, Wasser und die Seelen. Deine Kraft ruht im Urzustand der Stille/Leere.

(SGGS, Ang 1037)

ਸਾਚੇ ਤੇ ਪਵਨਾ ਭਇਆ ਪਵਨੈ ਤੇ ਜਲੁ ਹੋਇ ॥
ਜਲ ਤੇ ਤ੍ਰਿਭਵਣੁ ਸਾਜਿਆ ਘਟਿ ਘਟਿ ਜੋਤਿ ਸਮੋਇ ॥
ਨਿਰਮਲੁ ਮੈਲਾ ਨਾ ਥੀਐ ਸਬਦਿ ਰਤੇ ਪਤਿ ਹੋਇ ॥੩॥

Von dem wahren Herrn kam die Luft (Gase) und von der Luft kam das Wasser. Aus dem Wasser erschuf Er die drei Welten. In jedes einzelne Herz hat Er Sein Licht eingeflößt. Der makellose Herr kann nicht befleckt werden. Eingestimmt auf den Shabad kann Ehre erlangt werden.

(SGGS, Ang 19)

Was sagt Siri Guru Granth Sahib über die Schöpfungen?

ਕਈ ਬਾਰ ਪਸਰਿਓ ਪਾਸਾਰ॥

Viele male wurde die Schöpfung erschaffen und expandiert.

(SGGS, Ang 276)

ਤੁਧੁ ਆਪੇ ਧਰਤੀ ਸਾਜੀਐ ਚੰਦੁ ਸੂਰਜੁ ਦੁਇ ਦੀਵੇ ॥

Du selbst erschufest die Erde und die zwei Lichter Sonne und Mond.

(SGGS, Ang 83)

ਖੰਡਲ ਮੰਡਲ ਮੰਡਲ ਮੰਡਾ ॥

Er kreierte Planeten, Solar Systeme und Galaxien.

(SGGS, Ang 1162)

ਕਈ ਕੋਟਿ ਸਸੀਅਰ ਸੂਰ ਨਖ੍ਯ੍ਯਤ੍ਰ ॥

Viele Millionen Monde, Sonnen und Sterne existieren.

(SGGS, Ang 275)

ਤਿਥੈ ਖੰਡ ਮੰਡਲ ਵਰਭੰਡ ॥
ਜੇ ਕੋ ਕਥੈ ਤ ਅੰਤ ਨ ਅੰਤ ॥

Es gibt Planeten, Solar Systeme und Galaxien. Wenn jemand über sie spricht, gibt es keine Grenze und kein Ende.

(SGGS, Ang 8)

Gott erschuf die fünf Elemente und die Maya

Gott kreierte die fünf Grundelemente der Schöpfung und die Maya (die zeitlich begrenzte Scheinwelt) mit ihren drei Eigenschaften Rajas, Tamas, Sattwa. Gurbani sagt, daß der Schöpfer die folgenden fünf Elemente erschuf:
Ap (Wasser), Tej (Feuer), Vaaye (Luft), Prithmi (Erde) und Akash (Äther)

Alle Schöpfungen bestehen aus diesen fünf Grundelementen - ebenso der menschliche Körper. Die fünf Elemente der Schöpfung sind mit den fünf Sinnen, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten verbunden. Wenn die Seele im Moment des physischen Todes den menschlichen Körper verlässt, löst sich der Körper wieder in diese Grundelemente der Schöpfung auf und balanciert damit den Zyklus der Naturgesetze.

ਪੰਚ ਤਤੁ ਸੁੰਨਹੁ ਪਰਗਾਸਾ ॥

Aus der ursprünglichen Urleere (Urkraft, Urstille) manifestierte der Schöpfer die fünf Elemente.

(SGGS, Ang 1038)

ਪੰਚ ਤਤ ਰਚਿ ਜੋਤਿ ਨਿਵਾਜਿਆ ॥

Von diesen fünf Elementen formte er die Schöpfung und flößte Sein Licht hinein.

(SGGS, Ang 1337)

ਹਰਿ ਆਪੇ ਪੰਚ ਤਤੁ ਬਿਸਥਾਰਾ ਵਿਚਿ ਧਾਤੂ ਪੰਚ ਆਪਿ ਪਾਵੈ ॥

Der Herr selbst steuert die Entwicklung der Welt der fünf Elemente.

(SGGS, Ang 720)

ਪੰਚ ਤਤੁ ਮਿਲਿ ਦੇਹੀ ਕਾ ਆਕਾਰਾ ॥

Die fünf Elemente verbinden sich zusammen, um die Form des menschlichen Körpers anzunehmen.

(SGGS, Ang 1128)

Satguru Nanak Dev beschreibt, daß der menschliche Verstand aus den fünf Elementen besteht, der mit allen Fähigkeiten, wie Gedanken, Willenskraft, Gefühl und Erinnerung ausgestattet wird.

ਇਹੁ ਮਨੁ ਪੰਚ ਤਤੁ ਤੇ ਜਨਮਾ ॥

Dieser Verstand ist aus den fünf Elementen zusammengesetzt.

(SGGS, Ang 415)

Es gibt drei bestimmte Funktionen, die Waheguru kontinuierlich durch Seine Schöpfung durchführt:

ਏਕਾ ਮਾਈ ਜੁਗਤਿ ਵਿਆਈ ਤਿਨਿ ਚੇਲੇ ਪਰਵਾਣੁ॥
ਇਕੁ ਸੰਸਾਰੀ ਇਕੁ ਭੰਡਾਰੀ ਇਕੁ ਲਾਏ ਦੀਬਾਣੁ॥
ਜਿਵ ਤਿਸੁ ਭਾਵੈ ਤਿਵੈ ਚਲਾਵੈ ਜਿਵ ਹੋਵੈ ਫੁਰਮਾਣੁ॥

Waheguru als schöpferische Mutter strahlte drei Funktionen aus. Eine, die des Erschaffers der Welt. Eine, als die des Erhalters und Eine als die des Vernichters. Er läßt Schöpfungen diese Funktionen nach Seinem Willen und Entzücken ausführen. Dies ist Sein himmlischer Wille.

(SGGS, Ang 7)

Die Maya (Prakriti) und ihre drei Attribute (Rajas, Tamas, Sattwa) wurden von Gott erschaffen. Maya, die temporäre Scheinwelt/Illusion wurde durch sein Handeln manifest.

Guru Gobind Singh, der zehnte Sikh Guru, schreibt:

Er kreierte Shakti, die Kraft der drei Gunas (Sattwa, Rajas, Tamas), die drei Attribute. Die große Maya - ist Sein Schatten.

Gott ist in Seiner Schöpfung allgegenwärtig

Im gesamten Universum und allen Schöpfungen ist die Gegenwart Gottes enthalten. Diese Welt und alle Schöpfungen sind das Reich des allmächtigen Herrn, die er zugleich transzendiert.

ਏਕ ਮਹਿ ਸਰਬ ਸਰਬ ਮਹਿ ਏਕਾ ਏਹ ਸਤਿਗੁਰਿ ਦੇਖਿ ਦਿਖਾਈ ॥੫॥

Alle sind in dem Einen und der Eine ist in allem. Das hat mir der Wahre Guru offenbart.

(SGGS, Ang 907)

ਖਾਲਿਕੁ ਖਲਕ ਖਲਕ ਮਹਿ ਖਾਲਿਕੁ ਪੂਰਿ ਰਹਿਓ ਸ੍ਰਬ ਠਾਂਈ ॥੧॥ ਰਹਾਉ ॥

Die Schöpfung ist im Schöpfer (Gott) und der Schöpfer ist in der Schöpfung alles durchdringend und in allen Orten existent.

(SGGS, Ang 1350)

ਪ੍ਰਭ ਕੀ ਜੋਤਿ ਸਗਲ ਘਟ ਸੋਹੈ ॥

Das Licht Gottes ist in allen Herzen.

(SGGS, Ang 282)

Das Universum und die Manifestationen

ਨਿਸਿ ਬਾਸੁਰ ਨਖਿਅਤ੍ਰ ਬਿਨਾਸੀ ਰਵਿ ਸਸੀਅਰ ਬੇਨਾਧਾ॥
ਗਿਰਿ ਬਸੁਧਾ ਜਲ ਪਵਨ ਜਾਇਗੋ ਇਕਿ ਸਾਧ ਬਚਨ ਅਟਲਾਧਾ॥੧॥

Die Nacht und der Tag, und die Sterne am Himmel werden verschwinden. Die Sonne und der Mond werden verschwinden. Die Berge, die Erde, das Wasser und die Luft werden verschwinden. Nur das Wort des Heiligen wird bestehen.

(SGGS, Ang 1204)

ਨ ਸੂਰ ਸਸਿ ਮੰਡਲੋ॥ ਨ ਸਪਤ ਦੀਪ ਨ ਹਜਲੋ॥
ਅੰਨ ਪਉਣ ਥਿਰੁ ਨ ਕੁਈ॥ਏਕੁ ਤੁਈ ਏਕੁ ਤੁਈ॥੪॥

Weder die Sonne noch der Mond, noch die Planeten, noch die sieben Kontinente, noch die Ozeane, noch die Nahrung, noch der Wind - nichts ist von Dauer. Du allein, Herr, Du allein bist es.

(SGGS, Ang 144)

Warum erschuf Gott die Schöpfung?

Du hast dein ganzes Universum erschaffen, aus Freude (Glückseligkeit) heraus, um das Schauspiel, die Realität, die das Licht deines eigenen Selbst ist, zu genießen.

Evolution und Entstehung des Universums
Giani Sant Singh Maskeen

Gurbani vs. Science
Die Entstehung des Universums

Die Schönheit des Universums...

Fotoaufnahme
Quelle: NASA

Fotoaufnahme
Quelle: NASA

Aurora Borealis im Weltall
Quelle: NASA

...reflektiert auf Erden.

Nordlichter - Aurelia Boralis
in Schottland

Nordlichter
auf den Lofoten

Watch Video:
Nacht der Nordlichter